Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V.
Arbeitsring Lärm der DEGA
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Die Hörempfindung Schärfe ist eine psychoakustische Größe und beschreibt den Aspekt der Klangfarbenwahrnehmung, ob ein Geräusch als scharf, schrill, hell oder zischend empfunden wird. Die Schärfeempfindung ist mit der Frequenzverteilung der spektralen Hüllkurve von Schallen korreliert, d.h. liegt der energetische Schwerpunkt eines Geräusches im Bereich hoher Frequenzen, ist das Geräusch psychoakustisch scharf. Dabei wirkt sich die spektrale Feinstruktur nicht auf den Parameter Schärfe aus. Bei Betrachtung eines Schmalbandrauschens ist zu beobachten, dass der Schärfeeindruck mit zunehmender Mittenfrequenz des Schmalbandrauschens deutlich zunimmt.
Der psychoakustische Parameter Schärfe wird in der Einheit acum (lat. scharf) angegeben. Referenzschall ist hier ein Schmalbandrauschen in Frequenzgruppenbreite bei 1 kHz (920 Hz-1080 Hz) und einem Schalldruckpegel von 60 dB. In diesem Fall beträgt die Schärfe definitionsgemäß 1 acum. Geräusche von Staubsaugern oder Haartrocknern sind oft besonders psychoakustisch scharf. In der Regel werden besonders scharfe Geräusche als lästig beurteilt.