Der SRU hat am 14. Mai 2020 sein Umweltgutachten 2020 „Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschland und Europa“ veröffentlicht. Eines der sieben Gutachtenkapitel steht unter dem Titel „Weniger Verkehrslärm für mehr Gesundheit und Lebensqualität“.

Der SRU teilt dazu mit:
Das Gutachten „greift damit ein oft unterschätztes Umweltproblem auf: die gesundheitliche Belastung durch Verkehrslärm. Denn viele Menschen in Deutschland sind aufgrund hoher Lärmbelastungen durch den Straßen-, Schienen- und Luftverkehr in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt und Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Aus Sicht des SRU sind daher dringend weitere Maßnahmen zum Schutz vor Verkehrslärm erforderlich. Das Kapitel beschreibt die Belastungssituation durch Verkehrslärm in Deutschland und erläutert die Gesundheitswirkungen von Verkehrslärm. Bei der Analyse von Maßnahmen zum Schutz vor Verkehrslärm stellt der SRU fest, dass die Umsetzung und Anwendung der europäischen Umgebungslärmrichtlinie in Deutschland bislang noch zu wenig bewirkt hat. Um diese Situation zu verbessern, empfiehlt der Rat, dass bundesweit einheitliche Auslösewerte für die Lärmaktionsplanung festgelegt werden. Weiterhin schlägt er vor, die Vorgaben für den Lärmschutz an bestehenden Straßen zu verbessern und die Lärmschwellen abzusenken. Die Kommunen sollten bei der Finanzierung von Lärmschutz an Straßen in kommunaler Baulast von Bund und Ländern unterstützt werden. Außerdem empfiehlt der SRU in größeren Städten die Aufstellung von integrierten Verkehrsentwicklungsplänen. Zudem sollte der Ansatz Umweltgerechtigkeit als Querschnittsziel in kommunale Leitbilder aufgenommen werden. Neben verschiedenen Empfehlungen zum Straßen-, Schienen- und Luftverkehr hält es der SRU für bedeutsam, den Lärmschutz an der Quelle zu stärken und empfiehlt, dass sich die Bundesregierung deutlich stärker als bisher für einen ambitionierten Lärmschutz bei Fahrzeugen einsetzt. Nicht zuletzt sollte die Aufmerksamkeit für das Thema Lärm und Gesundheitsschutz verbessert werden. Ausführliche Erläuterungen zu diesen und weiteren Empfehlungen finden Sie in der Lang- und Kurzfassung des Kapitels, die Sie unter www.umweltrat.de herunterladen können.“