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Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V.
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Lärmproblematik in Deutschland

Umgebungslärm ist in industrialisierten Ländern nach wie vor das größte unmittelbar wahrnehmbare Umweltproblem. Das Umweltbundesamt führt alle zwei Jahre die Umweltbewusstseinsstudie durch, in der neben der Bewertung der Umweltqualität und Bedeutung des Klimaschutzes, auch die Lärmbelästigung in Deutschland erfasst wird. 2018 fühlten sich 75% der Bevölkerung in Deutschland durch Straßenverkehrslärm „zumindest etwas belästigt“ (UBA, 2019). 60% der Befragten gaben an, sich durch Lärm von Nachbarinnen und Nachbarn gestört oder belästigt zu fühlen. Daraufhin folgen mit jeweils 42% Industrie- und Gewerbelärm sowie Luftverkehrslärm. An fünfter Stelle steht Schienenverkehrslärm, durch den sich ca. 1/3 (35%) der Befragten gestört oder belästigt fühlen. Des Weiteren fühlen sich 89% der Befragten durch mehr als eine Lärmquelle mindestens „etwas gestört oder belästigt“.

Viele Menschen sind Umgebungslärm permanent ausgesetzt; sei es nachts während des Schlafs, bei der Arbeit im Büro oder Homeoffice oder bei Freizeitaktivitäten. Das problematische am Umgebungslärm für den Menschen ist, dass er zusätzlich zu kurzfristigen Störungen und Belästigung, auch langfristig das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen kann (siehe auch: Auswirkungen des Lärms). Dies wurde bereits in zahlreichen Lärmwirkungsstudien gezeigt. Auf dieser Basis formulierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO, World Health Organization) im Jahr 2018 in den Leitlinien für Umgebungslärm für die Europäische Region Zielwerte für die Lärmbelastung, bei deren Einhaltung gesundheitliche Beeinträchtigungen weitgehend vermieden werden. Diese Zielwerte, ausgedrückt durch den 24-Stunden Tag (Tag-Abend-Nacht-Pegel Lden) und den Nachtpegel (Lnight), sind für die genannten Lärmquellen anspruchsvoll. Es ist daher besonders wichtig, Menschen vor Umgebungslärm zu schützen und den Schutz gegen Lärm insgesamt zu verbessern.